DDR von A-Z, Band 1958

Produktionsministerien (auch Industrieministerien genannt) (1958)

 

 

Siehe auch:

  • Fachministerien: 1953 1954
  • Industrieministerien: 1966 1969 1975 1979 1985
  • Produktionsministerien (auch Fachministerien genannt): 1956
  • Produktionsministerien (auch Industrieministerien genannt): 1959 1960

 

Nach dem Vorbild der SU in der SBZ seit Mitte 1948 gebildete Ministerien zur Leitung und Kontrolle bestimmter Industriezweige. Nach der Errichtung der DWK gab es zunächst nur ein solches Ministerium, das sich „Industrieministerium“ nannte. Eine Zeitlang gab es auch für einige Produktionsbereiche Staatssekretariate mit eigenem Geschäftsbereich. Vor der durch das Gesetz vom 11. Februar 1958 eingeleiteten umfassenden Reorganisation der sowjetzonalen Wirtschaft (Volkseigene Industrie) war der Stand folgender: Es gab acht P., je eines für Kohle und Energie, Berg- und Hüttenwesen, Chemische Industrie, Schwermaschinenbau, Allgem. Maschinenbau, Leichtindustrie, Lebensmittelindustrie und Aufbau.

 

Sieben dieser Ministerien sollen im Laufe des Jahres 1958 aufgelöst, das Ministerium für Aufbau unter Einbeziehung der Baustoffindustrie in ein „Ministerium für das Bauwesen“ umbenannt werden. Die Aufgaben der aufgelösten P. gehen z. T. auf die Staatliche ➝Plankommission über, zum Teil werden sie von neu zu bildenden „Vereinigungen Volkseigener Betriebe“ (VVB) und den Organen der Örtlichen Industrie übernommen. Diese Reorganisation soll einerseits der stärkeren Zentralisierung der wirtschaftlichen Befehlsgewalt (bei der Plankommission), andererseits einer Verlagerung der Anleitung [S. 245]und Kontrolle der Betriebe in die Nähe der Produktionszentren dienen, über die Zweckmäßigkeit dieser Reorganisation sind die leitenden Funktionäre geteilter Meinung.


 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Vierte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1958: S. 244–245


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.