DDR von A-Z, Band 1958

Straßenwesen (1958)

 

 

Siehe auch:


 

Nach sowjetzonalen Angaben beträgt die Länge des klassifizierten Straßennetzes 47.898 km (in der BRD 130.000 km). Davon entfallen 1.374 km auf die Autobahn, 11.224 km auf Fernverkehrsstraßen, 17.004 km auf Landstraßen I. Ordnung und 18.296 km auf Landstraßen II. Ordnung. Die Straßen sind wegen des Mangels an Straßenbaumaterial, insbesondere an bituminösen Bindemitteln, teilweise recht schlecht, allerdings ist ihre Beanspruchung wegen des erheblich geringeren Kraftwagenverkehrs nicht so hoch wie in der BRD. Der Zustand der Autobahnen ist im allgemeinen gut. Schätzungsweise 30 bis 40 v. H. des klassifizierten Straßennetzes sind reparaturbedürftig. Bei den Ausbesserungsarbeiten ist der nördliche Teil der Zone sehr vernachlässigt worden. Die Pflege der Straßen ist Aufgabe der Staatlichen Straßenunterhaltungsbetriebe. Wegen des Mangels an Arbeitskräften können die Straßenunterhaltungsarbeiter immer nur an besonderen Schwerpunkten eingesetzt werden. Die geringe Menge an Steinkohlenbitumen wird ausschließlich zur Unterhaltung der strategisch wichtigen Straßen verwendet. Als solche gelten neben den Autobahnen die Fernstraßen Küstrin–Berlin–Magdeburg–Zonengrenze und Berlin–Leipzig–Zeitz, ferner die Nord-Süd-Verbindung Stralsund–Berlin–Senftenberg. Auch für den Neubau von Straßen sind weniger wirtschaftliche als strategische Gesichtspunkte maßgebend.


 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Vierte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1958: S. 303


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.