DDR von A-Z, Band 1959

Aspirantur, Wissenschaftliche (1959)

 

 

Siehe auch:


 

Bezeichnung für die organisierte Förderung des „wissenschaftlichen Nachwuchses“ zur Oberwindung des Mangels an Hochschuldozenten und wissenschaftlichen Mitarbeitern von Forschungsinstituten. Die WA. ist schon 1947 eingerichtet worden, erhielt jedoch erst nach der 1951 einsetzenden Hochschulreform (Hochschulen) einen festen institutionellen Rahmen. Die auf Grund einer eingehenden Oberprüfung zur WA. zugelassenen Absolventen der verschiedenen Hochschulen bereiten sich nach individuellen Plänen auf die Promotion oder — nach der Promotion — auf die Habilitation vor. Planmäßige Aspiranten sind von jeder weiteren Arbeit freigestellt und erhalten ein relativ hohes Stipendium und weitere materielle Zuwendungen. Außerplanmäßige Aspiranten bereiten sich neben ihrer Berufstätigkeit auf die Promotion bzw. Habilitation vor. Neben seinem Spezialgebiet hat der Aspirant den Marxismus-Leninismus zu studieren und seine fremdsprachlichen Kenntnisse (Russisch ist Pflichtfach) zu verbessern. Die Leitung der WA. obliegt dem Staatssekretariat für Hochschulwesen, an der Universität dem Prorektor für „Wissenschaftlichen Nachwuchs“ (vorher „für die WA.“). Er betreut auch die Vorbereitung der Assistenten und Oberassistenten, die ebenfalls als wissenschaftlicher Nachwuchs behandelt werden, auf die Promotion und Habilitation. Zahl der WA. 1957: 1.285, der Assistenten und Oberassistenten 6.199.

 

Literaturangaben

  • Baumgart, Fritz: Das Hochschulsystem der sowjetischen Besatzungszone. (BMG) 1953. 31 S.

 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Fünfte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1959: S. 34


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.