
Messe, Leipziger (1959)
Siehe auch:
Seit 1951 wurden erstmalig wieder im Jahre 1955 die Leipziger Frühjahrs- und Herbstmesse getrennt abgehalten, um den Außenhandel und den Interzonenhandel im Rahmen der Außenhandelsoffensive der Sowjetunion zu intensivieren. Besonderer Wert wird dabei gelegt auf die Anknüpfung von Handelsbeziehungen mit dem sog. kapitalistischen Ausland und den unterentwickelten Gebieten.
Die Organisationsleitung der L. M. liegt in den Händen des Leipziger Messeamtes, das an die Weisungen der Kammer für ➝Außenhandel bzw. des Ministeriums für Außenhandel und Innerdeutschen Handel gebunden ist und Außenstellen im Ausland sowie in der Bundesrepublik unterhält. Aufgabe der Außenstellen ist nicht nur Werbung und Verkauf von Messeausweisen, sondern sie stellen auch Stützpunkte für die Ausweitung wirtschaftlicher und politischer Beziehungen dar. Ausweise für die L.M. werden vom Leipziger Messeamt bzw. im westlichen Ausland von den Außenstellen des Messeamtes ausgegeben. Bürger [S. 234]der Bundesrepublik erhalten sie bei Industrie- und Handelskammern sowie Handwerkskammern.
Hin- und Rückfahrt müssen über denselben Passierpunkt vorgenommen werden, andernfalls ist ein Antrag beim Ministerium für auswärtige Angelegenheiten erforderlich. Mitgeführte Gegenstände von größerem Wert werden — ebenso wie Geldmittel — an den Kontrollpunkten in den amtlichen Messeausweis eingetragen. Während sich im Westen die Messen immer mehr zu Fachmessen entwickeln, trägt die L. M. universellen Ausstellungscharakter. (Devisen)
Fundstelle: SBZ von A bis Z. Fünfte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1959: S. 233–234