DDR von A-Z, Band 1959

Nuschke, Otto (1959)

 

 

Siehe auch die Jahre 1953 1954 1956 1960 1962 1963 1965 1966


 

* 23. 2. 1883 in Frohdorf bei Leipzig als Sohn eines Druckereibesitzers. † 27. 12. 1957 in Nieder-Neuendorf bei Berlin. Gymnasium, Studium in Leipzig und Marburg. 1902 Volontär an der „Hessischen Landeszeitung“, dort 1904 Redakteur, später Chefredakteur. Kurzer Militärdienst. 1910 bis 1915 Parlamentsberichterstatter des „Berliner Tageblattes“, 1915 bis 1933 Chefredakteur der „Berliner Volkszeitung“, nach 1918 Deutsche Demokratische Partei. 1919 Abgeordneter der Nationalversammlung Weimar. 1921 bis 1933 Abgeordneter des Preußischen Landtages, zuletzt als Abgeordneter der Deutschen Staatspartei. 1933 Berufsverbot. Bis 1945 Landwirt auf seinem Gertrudenhof bei Berlin. 1945 Mitbegründer der CDU, Verlagsleiter des Parteiorgans „Neue Zeit“. 1946 Landtagsabgeordneter in Sachsen-Anhalt und in Brandenburg. 1947 neben Pieck und Schiffer Vorsitzender des 1. Volkskongresses, den Jakob Kaiser als Vorsitzender der CDU abgelehnt hatte. Als J. Kaiser von den Sowjets aus seinem Amt verdrängt wurde, übernahm N. interimistisch mit Wilhelm Wolff die Parteiführung. Auf dem 3. Parteitag der CDU am 19. 9. 1948 wurde N. Vorsitzender der CDU, die durch seine Mitwirkung rasch gleichgeschaltet wurde. Am 25. 5. 1949 wurde N. einer der fünf Vorsitzenden des Präsidiums des vom 3. Volkskongreß gewählten Deutschen Volksrates. Von 1949 bis zu seinem Tode stellvertretender Ministerpräsident der SBZ, Mitglied des Präsidiums des Ministerrates, Leiter des Amtes für Kirchenfragen, seit 1949 Abgeordneter der Volkskammer. Seit 1950 Mitglied des Präsidiums des Nationalrates der Nationalen Front, seit 1953 Mitglied des Präsidiums des Deutschen Friedensrates. Dr. rer. pol. h. c. der Karl-Marx-Universität Leipzig 1955.


 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Fünfte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1959: S. 257


 

Die biographischen Angaben spiegeln den Kenntnisstand der Handbuchredaktion im Jahre 1959 wider.

Sie sind daher für allgemeine Informationszwecke als veraltet anzusehen und zudem häufig nicht fehlerfrei.

 

Für diesen Eintrag wird auf den Personeneintrag in der Rubrik BioLeX https://www.kommunismusgeschichte.de/biolex/article/detail/nuschke-otto verwiesen.


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.