DDR von A-Z, Band 1959

Offenstall (1959)

 

 

Siehe auch die Jahre 1960 1962 1963 1965 1966 1969


 

Bezeichnung für verschiedene Arten von Rindviehställen, deren wesentliche Merkmale eine offene (meist Süd-) Seite, leichte Bauweise, längere Mistlagerung (Tiefstall), begrenzter Auslauf und besondere Futtereinrichtungen sind. Wegen Baukosten- und Arbeitsersparnis sowie gesunder Viehhaltung unter klimatisch geeigneten Verhältnissen in Westdeutschland seit 1950 experimentiert, wo es schon mehrere Tausend O. gibt. In der SBZ wird der O. im Zusammenhang mit der Bildung von LPG im Typ III und als Ausweg aus den Materialversorgungsschwierigkeiten mit dem Attribut einer „sozialistischen Errungenschaft“ versehen, und besonders seit der 33. Plenarsitzung des ZK der SED im Okt. 1957 ist der vorwiegende Bau von O. als parteiamtliche Aufgabe verkündet und im „Gesetz über den zweiten Fünfjahrplan zur Entwicklung der Volkswirtschaft in der DDR“ verankert worden. (Naturgemäße Viehhaltung)


 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Fünfte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1959: S. 259


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.