
Staatliche Kontore (1959)
Siehe auch die Jahre 1960 1962 1963 1965 1966 1969 1975 1979
Im Zuge der Reorganisation der Wirtschaft im Jahre 1958 aus den Absatzabteilungen der aufgelösten Produktionsministerien und den ebenfalls aufgelösten zentralen Leitungen der Deutschen ➝Handelszentralen gebildete zentrale Lenkungsorgane für den Großhandel mit Produktionsmitteln. St. K. gibt es für folgende Fachbereiche: Kohle, Metall, Guß- und Schmiedeteile, Chemie, Maschinen, Textil, Leder, Zellstoff-Papier und Holz. Die St. K. unterhalten in den Bezirken und Kreisen Niederlassungen, die die eigentliche Handelstätigkeit durchführen. Die St. K. sind in ihrem Fachbereich bei der Aufstellung zentraler Materialbilanzen für die Staatliche ➝Plankommission beteiligt. Sie sind dieser direkt unterstellt.
Aufgaben der St. K. sind: Absatz der Erzeugnisse und Versorgung der Bedarfsträger; Aufstellung von Lieferplänen; Veranlassung von notwendigen Importen; Einrichtung von Vorratslägern und Überwachung der Bestände. — Befugnisse: Anfordern von Bedarfsnachweisen von den Verbrauchern; Überwachung der Materialbestände in den Betrieben; operatives Eingreifen bei auftretenden Schwierigkeiten. Leiter eines St. K. ist ein Hauptdirektor. Jedem St. K. ist ein „Beirat“ aus bis zu 15 Mitgliedern beigegeben, bestehend aus Vertretern der Staatlichen Plankommission, wichtiger Liefer- und Verbraucherbetriebe, der Außenhandelsorgane und der betreffenden Industriegewerkschaft. — Die St. K. sollen durch Verkürzung der Instanzenwege die Materialversorgung der Industrie verbessern.
Fundstelle: SBZ von A bis Z. Fünfte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1959: S. 339