
DDR von A-Z, Band 1959
Eheschließung, Sozialistische (1959)
Siehe auch:
- Eheweihe: 1960
Zu den pseudosakralen Staatsakten, durch deren Einführung die SED den Einfluß von Christentum und Kirche auf das öffentliche Leben ihres Machtbereiches zu beseitigen sucht, gehört neben der Sozialistischen ➝Namensgebung, der Jugendweihe und dem Sozialistischen ➝Begräbnis auch die S. E. oder „Eheweihe“. Sie folgt der standesamtlichen Trauung, wird also nicht mit dieser verbunden, sondern gern in den Betrieb eines der Ehepartner verlegt, dessen Funktionäre und Massenorganisationen ihr die Weihe geben sollen. Eine Pseudoliturgie wird unter Mitwirkung staatlicher Institutionen entwickelt.
Fundstelle: SBZ von A bis Z. Fünfte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1959: S. 88
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