DDR von A-Z, Band 1959

Eheschließung, Sozialistische (1959)

 

 

Siehe auch:


 

Zu den pseudosakralen Staatsakten, durch deren Einführung die SED den Einfluß von Christentum und Kirche auf das öffentliche Leben ihres Machtbereiches zu beseitigen sucht, gehört neben der Sozialistischen ➝Namensgebung, der Jugendweihe und dem Sozialistischen ➝Begräbnis auch die S. E. oder „Eheweihe“. Sie folgt der standesamtlichen Trauung, wird also nicht mit dieser verbunden, sondern gern in den Betrieb eines der Ehepartner verlegt, dessen Funktionäre und Massenorganisationen ihr die Weihe geben sollen. Eine Pseudoliturgie wird unter Mitwirkung staatlicher Institutionen entwickelt.


 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Fünfte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1959: S. 88


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.