DDR von A-Z, Band 1959

Kupferbergbau (1959)

 

 

Siehe auch:


 

Von den gesamtdeutschen Kupfervorkommen liegen etwa vier Fünftel im Gebiete der SBZ. Das einzige Kupferbergbau- unternehmen, die Mansfeld AG., wurde verstaatlicht. Kupferbergbau und -Verhüttung werden seit Anfang 1953 in zwei wirtschaftlich selbständigen Kombinaten durchgeführt. Seit 1945 ist die Kupfererzförderung ständig angestiegen, jedoch nahm der Kupfergehalt der Erze stetig ab. Im Jahre 1952 hatte die Förderung den Vorkriegshöchststand erreicht: der Kupfergehalt betrug aber weniger als die Hälfte. Der ursprüngliche Fünfjahrplan sah bis 1955 eine Steigerung der Kupfererzförderung auf 2,65 Mill. t vor. Erreicht wurden jedoch nur 1,33 Mill. t. Auch bis 1958 ist eine nur geringe Steigerung auf 1,45 Mill. t Kupfererz erzielt worden, da die abbaufähigen Vorräte in den bisherigen Schächten geringer werden. Der Kupferbergbau in der SBZ deckt zur Zeit nur etwa ein Viertel des Kupferbedarfs der verarbeitenden Industrien der Zone. Der größte Teil wird importiert, der Rest aus kupferhaltigem Schrott gewonnen. Kupfer ist daher Engpaß erster Ordnung. Es bestehen zahlreiche Verwendungsverbote. Im Jahre 1958 soll nach einer bisher amtlich noch nicht bestätigten Meldung im Sanderhäuser Raume ein neues reiches Kupferflöz erkundet worden sein. Man spricht von Reinkupfergehalten in Höhe von 340.000 t, was einem Zwanzigfachen der jetzigen Jahresproduktion entsprechen würde.


 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Fünfte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1959: S. 203


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.