DDR von A-Z, Band 1959

Politschulung (1959)

 

 

Siehe auch die Jahre 1956 1958 1960 1962 1963 1965 1966 1969 1975 1979


 

Wichtigster Unterrichtszweig innerhalb. der Ausbildung der bewaffneten Kräfte. Die P. der Bewaffneten Organe und der Nationalen Volksarmee erfolgt nach einheitlichen Richtlinien der Politverwaltung bzw. der Politabt. Nach ihnen sollen die Angehörigen der bewaffneten Kräfte „erfüllt sein vom Geist des proletarischen Internationalismus und vom Haß gegen die anglo-amerikanischen Monopolkapitalisten“. Die Existenz der vielen militärischen und polizeilichen Verbände in der SBZ wird mit der Behauptung begründet, die Kriegsgefahr wachse täglich. Die Nationale Volksarmee, so heißt es, sei nicht militaristisch, „weil sie sich zu 80 v. H. aus Arbeitern und Bauern zusammensetzt“. Die bewaffneten Kräfte bekämpfen den „abstrakten Pazifismus“ und bejahen „gerechte Kriege im Sinne Lenins“. Gerechte Kriege dienen „der Befreiung der Arbeiterklasse vom Joch des Kapitalismus“. Gerechte Kriege können — so lehrt es die Politverwaltung — auch auf fremdem Territorium geführt werden. Die P. wird wesentlich mitgetragen von den Gliederungen, die SED und FDJ in der Nationalen Volksarmee wie in allen bewaffneten Kräften unterhalten. (Militärpolitik)

 

Literaturangaben

  • Bohn, Helmut: Armee gegen die Freiheit — Dokumente und Materialien zur Ideologie und Aufrüstung in der Sowjetzone. Köln 1956, Markus-Verlag. 241 S.

 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Fünfte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1959: S. 273


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.