DDR von A-Z, Band 1959

Wollweber, Ernst (1959)

 

 

Siehe auch die Jahre 1953 1954 1956 1958 1960 1962 1963 1965 1966


 

[S. 405]* 28. 10. 1898 in Hannoversch-Münden, Volksschule, Hafenarbeiter. 1918 an der Matrosenmeuterei in Kiel beteiligt, Sekretär der Internationale der Seeleute und Hafenarbeiter, KPD-Mitgl., M.d.R. und des preuß. Landtages. Ab 1928 im deutschen Geheimapparat, der 1933 von der Vierten Abteilung des Stabes der Roten Armee übernommen wurde, Spezialist für Schiffssabotage und Waffenschmuggel, 1940 in Schweden verhaftet und zu 3 Jahren Zuchthaus verurteilt, auf Ersuchen der Sowjetregierung ausgeliefert. 1946 stellv. Chef, ab Februar 1947 Leiter der Generaldirektion Schiffahrt in der SBZ, 1949 Staatssekretär im Ministerium für Verkehr, ab 1. 5. 1953 Staatssekretär für Schiffahrt, daneben mit der Anleitung von Sabotagetrupps in den westlichen Ländern beschäftigt. Seit Juli 1953 als Nachfolger Zaissers Staatssekretär für Staatssicherheit und Stellv. des Ministers des Innern. Mit Neubildung des Ministeriums für Staatssicherheit (24. 11. 1955) zum Minister für Staatssicherheit berufen. Am 1. 11. 1957 aus „Gesundheitsgründen“ von seiner Funktion entbunden. Am 6. 2. 1958 zusammen mit Schirdewan wegen „Fraktionstätigkeit“ und Opposition gegen Ulbricht aus dem ZK der SED ausgeschlossen, dem er seit 6. 4. 1954 angehörte. Außerdem mit einer „strengen Rüge“ bestraft. Vom 17. 10. 1954 bis 12. 3. 1958 Abgeordneter der Volkskammer.


 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Fünfte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1959: S. 405


 

Die biographischen Angaben spiegeln den Kenntnisstand der Handbuchredaktion im Jahre 1959 wider.

Sie sind daher für allgemeine Informationszwecke als veraltet anzusehen und zudem häufig nicht fehlerfrei.

 

Für diesen Eintrag wird auf den Personeneintrag in der Rubrik BioLeX https://www.kommunismusgeschichte.de/biolex/article/detail/wollweber-ernst verwiesen.


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.