DDR von A-Z, Band 1960

Betriebsparteiorganisation (BPO) (1960)

 

 

Siehe auch:


 

Die organisatorische Zusammenfassung aller SED-Mitglieder und -Kandidaten eines Industriebetriebes, einer Dienststelle, LPG, MTS, Hochschule, Schule, Armeeinheit oder eines VEG (Grundorganisationen). Der Sekretär der BPO ist in größeren Betrieben, Dienststellen und Hochschulen in der Regel von jeder anderen Arbeit freigestellt. Er hat die „führende Rolle der SED“ zu gewährleisten und ist zu allen wichtigen Entscheidungen der Betriebs- bzw. Dienststellenleitung heranzuziehen. Einstellungen und Entlassungen erfolgen nur mit seiner Zustimmung, ohne daß hierfür eine gesetzliche Grundlage gegeben wäre.

 

In den Betrieben sind die BPO mitverantwortlich für die Erfüllung und Übererfüllung der Volkswirtschaftspläne. Sie entwickeln zu diesem Zweck eine intensive Agitations- und Propagandatätigkeit (Rote Treffs). Mangelnde „ideologische Klarheit“ der Arbeiter, nach Ansicht der SED die Hauptursache für Planrückstände, wird vor allem auf eine ungenügende politische Aktivität der BPO zurückgeführt. Größere BPO sind untergliedert in Parteigruppen.


 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Sechste, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1960: S. 65


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.