
Dispatchersystem (1960)
Siehe auch:
Seit 1953, zuerst in Industriebetrieben eingeführtes System der „operativen Kontrolle des Produktionsablaufs“. Vorbild war auch hier die SU. Der „Hauptdispatcher“ ist dem Werkleiter direkt unterstellt und kontrolliert mit seinen Dispatchern jede Abteilung, jede Schicht, jede Brigade usw. Durch das D. sollen Betriebsstörungen und Abweichungen von den Tagesplänen des Betriebes festgestellt und gegebenenfalls sofort „operativ“ beseitigt werden. Die Dispatcher stehen in Großbetrieben über Fernsprecher und Werkfunk mit allen Abteilungen in Verbindung. Sie besitzen unmittelbares Anweisungsrecht und greifen bei Betriebsstörungen, Fehldispositionen usw. sofort ein. Die Dispatcher „sollen auch dazu beitragen, die Staatsdisziplin und die Verantwortlichkeit in den Betrieben zu erhöhen“. Seit der Einführung des D. gibt es in den Betrieben der SBZ entsprechend dem kommun. Prinzip der mehrfachen Kontrolle zwei Kontrollsysteme für den Produktionsablauf, denn neben dem D. besteht weiterhin die dem Techn. Direktor unterstellte Abt. Produktionsleitung. Zahlreiche persönliche Zwistigkeiten sind in den Betrieben auf die Einführung des D. zurückzuführen. — Auch bei Behördendienststellen, bei der Post und der Eisenbahn, im Handel und bei den Maschinen-Traktoren-Stationen wurde das D. eingeführt.
Fundstelle: SBZ von A bis Z. Sechste, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1960: S. 93