
Errungenschaften (1960)
Siehe auch:
Im Pj. Inbegriff all dessen, was in der SBZ seit 1945 gemäß dem Marxismus-Leninismus an Neuerungen eingeführt worden ist und was den Bolschewisten als Ausdruck einer „höheren“ Gesellschaftsordnung gilt. In diesem Sinn wurden in den ersten Jahren nach dem Zusammenbruch insbesondere die Bodenreform, die Enteignung der Großunternehmer und die Schulreform als „demokratische E.“ bezeichnet. Seit 1952 gilt als E. alles, was dem Aufbau des Sozialismus dient, insbesondere die Überführung fast der gesamten Industrie in „Volkseigentum“ die „Teilnahme“ der Belegschaften an Aufgaben der Produktionsorganisierung („arbeite mit, plane mit, regiere mit“, Produktionsberatung), die Vergenossenschaftlichung der Landwirtschaft, die sog. Demokratisierung der Verwaltung und die seit 1957 angestrebte Indienststellung der Schulen und Hochschulen für den beschleunigten Aufbau des Sozialismus und für die Entwicklung einer sozialistischen ➝Moral („sozialistische E.“). Die gesellschaftlich-ökonomische Struktur der sog. Arbeiter-und-Bauern-Macht wird dabei als Grund-E. beurteilt, der gegenüber alle sonstigen E. als durch sie bedingt und garantiert nur sekundär seien. Nach Hermann ➝Matern ist sogar die SED selbst die hauptsächlichste sozialistische E. (vgl. „Neuer Weg“ 1/1958). — Die SED-Führung fordert grundsätzlich, daß auch im Fall der Wiedervereinigung Deutschlands die E. erhalten bleiben. Wenigstens die demokratischen E. sollen im Prinzip auch von Westdeutschland übernommen werden. (Konföderation)
Literaturangaben
- Stolz, Otto: Sozialistische Errungenschaften für den Arbeiter? 4., erw. Aufl. (BMG) 1960. 79 S.
Fundstelle: SBZ von A bis Z. Sechste, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1960: S. 107
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