DDR von A-Z, Band 1960

Haushaltsaufschläge (1960)

 

 

Siehe auch:


 

Als H. bezeichnete man anfangs „durch die Wirtschaftsplanung bedingte Aufschläge“. Sie werden seit Oktober 1955 (GBl. 1955, S. 769) jedoch ausdrücklich als Verbrauchsabgaben bezeichnet. H. wurden bereits 1947 auf bestimmte lebenswichtige Waren aufgeschlagen, z. T. auf die gleichen Güter, die schon mit anderen Verbrauchsteuern belegt waren. Bis Ende 1953 wurden die H. auf den verschiedenen Stufen der Produktion und Zirkulation erhoben, sodann einheitlich beim Hersteller.

 

Mit Einführung der Produktions- und Dienstleistungsabgabe sollen F. wegfallen. Die Einnahmen an F. und Akzisen betrugen in Mrd. RM bzw. DM Ost: 1947 = 0,4; 1948 = 1,2; 1949 = 1,7; 1950 = 2,8; 1951 = 2,9; 1952 = 3,8; 1953 = 4,1; 1954 = 9,5. Neben der öffentlichen Mittelbeschaffung sind sie ein Mittel der Preispolitik; sie sollen die Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage ausgleichen helfen, also den Kaufkraftfonds einengen.

 

Literaturangaben

  • Kitsche, Adalbert: Die öffentlichen Finanzen im Wirtschaftssystem der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands. (BMG) 1954. 68 S. m. 1 Anlage.

 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Sechste, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1960: S. 164


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.