DDR von A-Z, Band 1960

Jugendring, Deutscher (1960)

 

 

Siehe auch:


 

Pfingsten 1954 in Ost-Berlin gegründet als „Gesamtdeutsches Jugend-Forum“. Vorsitzende: Nationalpreisträger Schriftsteller Stephan ➝Hermlin (Ost-Berlin) und Wolfgang Schoor, Weimar, Geschäftsführung: Berlin W 8, Französische Straße 18. Geschäftsführer: Hasso Zimmermann, früher Chefinstrukteur der Westabteilung im ZR der FDJ. Mitgliederorganisationen des DJR aus der SBZ: FDJ, Deutscher Sportausschuß (DSA), Jugend- Rot-Kreuz, Gewerkschaftsjugend (FDGB). Da Jugendorganisationen der Bundesrepublik sich vom DJR nicht ansprechen ließen, gründete der DJR hier Tarngruppen (Tarnorganisationen), wie: Ausschuß gegen Rekrutierung u. ä., die sich zumeist aus Mitgliedern der verbotenen FDJ rekrutieren. Aufgabenstellung des DJR ist: Gesamtdeutsche Jugendveranstaltungen, wie Oster- und Pfingsttreffen, Touristenlager (in der SBZ), Jugendkongresse (gegen Rekrutierung usw.) und Foren („Haus der Begegnung“) sowie Einladungen von Jugenddelegationen der Bundesrepublik in die SBZ. Seine Weisungen erhält der DJR vom Leiter des Amtes für ➝Jugendfragen, W. Zscheile, dessen Amt auch die für die Arbeit des DJR notwendigen Mittel zur Verfügung stellt. W. Schoor, seit Mai 1957 neben St. Hermlin als „gleichberechtigter Vorsitzender“ wiedergewählt, wurde am 5. 8. 1958 vom Landgericht Dortmund wegen verfassungs- und staats[S. 189]feindlicher Tätigkeit zu 1 Jahr Gefängnis mit Bewährungsfrist verurteilt. Auf Grund dieses rechtsstaatlichen, noch recht milden Urteils ging er in die SBZ zurück. Am 2. 4. 1959 erklärte Schoor in der „Jungen Welt“ zum neu formulierten Programm der FDJ, daß er „immer bestrebt sein werde, zu seiner Verwirklichung beizutragen“.

 

Der DJR gibt die „Junge Begegnung“ heraus.

 

Literaturangaben

  • Herz, Hanns-Peter: Freie Deutsche Jugend. München 1956, Juventa-Verlag. 128 S.

 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Sechste, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1960: S. 188–189


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.