DDR von A-Z, Band 1960

Kompaß (1960)

 

 

Siehe auch die Jahre 1959 1962 1963 1965 1966 1969


 

Aktivierungs-Verfahren für FDJ und die übrige Jugend. Der ZR der FDJ setzte Mitte Juli 1958 den Orts-, Kreis- und Bezirksverbänden das Ziel, sich einen K. zu schaffen, der zuerst alle Verpflichtungen zur Auswertung des V. Parteitages der SED (Juli 1959) enthielt. Der K. zeigt auf längere Sicht zunächst „auf die Marschrichtungszahl 60“, auf das Endjahr des 2. Fünfjahrplanes. Unmittelbar wies er auf den 30. 12. 1958, den 40. Jahrestag der Gründung der KPD. Die K.-Verpflich[S. 209]tungen, die für 1959 gelten, sind ein Teil des Jugendförderungsplanes 1959.

 

Jeder K. enthält Verpflichtungen 1. zur Produktionssteigerung, 2. zur politisch-ideologischen und 3. zur kulturellen und sportlichen Erziehung. Er soll „Wettbewerb der FDJ-Grundeinheiten untereinander“ anregen. Durchführung wird örtlich und allgemein scharf überwacht. — Hilfe des FDGB soll „die gesamte Arbeiterjugend“ und nicht nur FDJ in die K.-Verpflichtung einbeziehen. — Am 20. 8. 1957 beriet die Staatliche ➝Plankommission den K. und beschloß eine enge Zusammenarbeit zwischen Staatsapparat und FDJ. Sie forderte alle Staatsfunktionäre dazu auf, aktiven Einfluß auf die sozialistische Erziehung der Jugend zu nehmen. (Damit wird die Jugend noch enger an den Staatskapitalismus gebunden.) — Der K. wurde am 1. 9. 1958 auf die Hoch- und Fachschulen ausgedehnt unter Hervorhebung der wissenschaftlichfachlichen Hebung. Dabei wurde auch „persönlicher K.“ gefordert.


 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Sechste, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1960: S. 208–209


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.