
Steckenpferdbewegung (1960)
Siehe auch die Jahre 1959 1962 1963
Im Jahre 1958 eingeführte „Massenbewegung im Außenhandel“ durch die Belegschaft des VEB Steckenpferd in Dresden (Herstellung von Kosmetika mit der Marke „Steckenpferd“). Diese Betriebsbelegschaft verpflichtete sich, im Jahre 1958 für 100.000 Dollar Waren zusätzlich nach westlichen Märkten zu exportieren. Der Erlös sollte zum Ankauf eines 10.000-Tonnen-Frachters verwendet werden. Etwa 1500 Betriebe schlossen sich der St. an. Insgesamt sollen für 200 Millionen DM Ost zusätzliche Exportwaren angeboten worden sein. Der Devisenerlös habe u. a. ausgereicht zum Ankauf von vier Frachtschiffen zu je 10.000 t. Im Jahre 1959 soll die St. einen Devisenerlös von 280 Mill. DM Ost erbracht haben. Von den Erlösen wurde außerdem der Kauf eines 12.400 t großen Motorschiffes aus schwedischem Besitz finanziert. Dieses Schiff ist unter [S. 402]dem Namen „Völkerfreundschaft“ seit 1959 für den Feriendienst des FDGB auf Mittelmeerfahrten unterwegs. Ob es sich bei den Ergebnissen tatsächlich um Zusatzerlöse im Export handelt, wird in den sowjetzonalen Verlautbarungen, die im Stile der Produktionspropaganda abgefaßt sind, nicht nachgewiesen.
Fundstelle: SBZ von A bis Z. Sechste, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1960: S. 401–402