DDR von A-Z, Band 1960

Agitation (1960)

 

 

Siehe auch:


 

im Pj. „eine politische Tätigkeit, die auf das Bewußtsein und die Stimmung der breiten Massen durch die Verbreitung von bestimmten Ideen und Losungen gerichtet ist“ („Große Sowj. Enzyklopädie“, Bd. 1, S. 295; „Einheit“, Ost-Berlin, 1951, S. 668). A. ist also nach landläufiger Vorstellung Propaganda im Dienste einer Partei oder Weltanschauung. Die ZK der KPdSU und der SED geben anläßlich politischer Kongresse oder Feiertage Kataloge von Losungen heraus, die sich teilweise stereotyp wiederholen, teilweise aber auch auf den besonderen Anlaß oder auf politische Nahziele abgestellt sind. Diese Losungen und die Programmreden der Parteiführer geben der A. Richtung und Stoff. Die A. bedient sich aller bekannten Mittel der Öffentlichkeitsarbeit und stellt auch die Gattungen der Kunst in ihren Dienst; da emotionale Wirkungen bezweckt werden, werden vor allem das Bild, die Kari[S. 13]katur, der Film, das Kabarett, das Lehrstück, der Sprechchor, das Lied und die Sichtwerbung agitatorisch eingesetzt. (Agitprop-Gruppen)

 

Literaturangaben

  • Meissner, Boris: Rußland, die Westmächte und Deutschland. Die sowjetische Deutschlandpolitik 1943–1953. Hamburg 1953, Nölke. 375 S.

 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Sechste, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1960: S. 12–13


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.