DDR von A-Z, Band 1960

Betriebsakademien (1960)

 

 

Siehe auch:


 

Einrichtungen der Erwachsenenbildung in Industriebetrieben, in der Bauwirtschaft und in Verkehrsbetrieben. Die anmaßende Bezeichnung B. wurde aus Gründen der Propaganda gewählt. Die B. dienen in erster Linie der fachlichen Weiterbildung, jedoch ist auch den mit der Produktionspropaganda zusammenhängenden Themen beträchtlicher Raum im Unterricht gegeben. In der Regel gliedert sich eine B. nach folgenden „Fakultäten“: Erwachsenenqualifizierung, Meisterausbildung, Vortragstätigkeit und allgem. Weiterbildung. Verantwortlich für die Tätigkeit der A. sind die Betriebsleitungen und die Betriebsgewerkschaftsleitungen (BGL). Der Unterricht wird durch einen ehrenamtlichen „Rat“ geleitet, dem Vertreter der Betriebsleitung, der BGL. der Kammer der ➝Technik und der Gesellschaft zur Verbreitung wissenschaftlicher Kenntnisse angehören. Man bemüht sich, insbesondere Frauen und Jugendliche als „Hörer“ der B. zu gewinnen. Nach sowjetzonalen Angaben soll es im März 1960 750 B. mit etwa einer halben Million „Hörern“ gegeben haben. Andererseits wird aus Betrieben unmittelbar berichtet, daß die Teilnahme unbefriedigt ist. — Es ist geplant, in den B. alle sonstigen betrieblichen Bildungs- und Fortbildungseinrichtungen zusammenzuschließen. (technische Betriebsschule, Technische Kabinette, Neuererzentren)


 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Sechste, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1960: S. 63


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.