DDR von A-Z, Band 1960

Brigade der sozialistischen Arbeit (1960)

 

 

Siehe auch die Jahre 1959 1962 1963 1965 1966 1969 1975


 

Mit Beginn des Siebenjahrplanes eingeführte, vor allem von rührigen FDJ-Leitungen propagierte Form der Gruppenarbeit, wobei die in den BdsA. zusammengeschlossenen Kollegen nach der Devise „gemeinsam arbeiten, gemeinsam lernen, gemeinsam leben“ bzw. „sozialistisch arbeiten, sozialistisch lernen, sozialistisch leben“ möglichst auch ihre Freizeit einschließlich ihrer Familien gemeinsam verbringen sollen. Die BdsA. sollen damit zugleich dazu dienen, die Frauen der Brigademitglieder für ganz- oder halbtägige Betriebsarbeit zu gewinnen, um dem Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken. Vor allem in der chemischen Industrie, daneben aber auch im Baugewerbe, Transportwesen, in der Landwirtschaft u. a. angebahnte Organisationsform, die 1957 über Millionen Teilnehmer umfassen soll, aber praktisch nicht von großer Bedeutung ist und von dem Gros der älteren Arbeitskräfte abgelehnt wird. Lediglich als Form der Arbeitsorganisation und Hauptträger der sozialistischen ➝Wettbewerbe kommt den BdsA. einige Bedeutung zu. Auf der anderen Seite hat das ZK bei einigen von ihnen seit Mai 1960 Abweichungen, vor allem im Sinn des Syndikalismus, tadeln müssen.


 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Sechste, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1960: S. 77


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.