Kominform (1960)
Siehe auch die Jahre 1953 1954 1956 1958 1959 1962 1963 1965 1966 1969 1975 1979 1985
Abk. für Informationsbüro der kommunistischen und Arbeiterparteien. Gegründet im Frühjahr 1947 als Nachfolgeorganisation der Komintern zum Zweck des Erfahrungsaustausches und vor allem der Koordinierung der wichtigsten kommun. Parteien sowie ihrer Kontrolle durch die KPdSU.
[S. 207]Mitglieder des K. waren: KPdSU, KP Ungarns, Rumäniens, Bulgariens, Polens, der Tschechoslowakei, Frankreichs, Italiens und bis 1946 Jugoslawiens. Die KP Albaniens und die SED gehörten noch nicht zum K., waren jedoch durch „Beobachter“ vertreten.
Die KP Jugoslawiens wurde infolge des Bruches Moskaus mit Tito ausgeschlossen. Das K. wurde von den Vertretern der KPdSU beherrscht. Sein Sitz war in Bukarest unter der Leitung von Suslow (KPdSU).
Am 17. 4. 1956 wurde das K. auf Veranlassung der KPdSU aufgelöst. Nach den Ereignissen in Polen und Ungarn fand vom 14. 11. bis 16. 11. 1957 anläßlich der Feierlichkeiten zum 40. Jahrestag der russ. Okt.-Revolution eine Zusammenkunft von Vertretern aller kommun. Parteien in Moskau statt. In einer Erklärung aller kommun. Parteien der Ostblockstaaten, einschl. der KP Chinas, Koreas, Vietnams, der Mongolei und der SED, wurde erneut eine engere Zusammenarbeit beschlossen. Auf Vorschlag Mao Tse-tungs bekannten sich die Teilnehmer bis auf die Vertreter der KP Polens und Ungarns zur „führenden Rolle der KPdSU“.
Literaturangaben
- Borkenau, Franz: The Communist International. London 1938, Faber und Faber. 442 S.
Fundstelle: SBZ von A bis Z. Sechste, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1960: S. 206–207