DDR von A-Z, Band 1960

Rekonstruktion, Sozialistische (1960)

 

 

Siehe auch:


 

Nachdem in der SBZ — in Nachahmung sowjetischer Gepflogenheiten — bereits seit der Zeit des ersten Fünfjahrplans ständig von der Notwendigkeit gesprochen wurde, durch R. die Produktivität in der Industrie zu steigern, steht die SR. (Pj.) seit Anfang 1959 im Vordergrund der Produktionspropaganda. Im großen Umfange sollen eine „Erneuerung, Umstellung und Ergänzung vorhandener Produktionsanlagen in Betrieben oder Industriezweigen, sowie tech[S. 345]nische und organisatorische Maßnahmen zur Verbesserung des Produktionsablaufs und zur Steigerung der Produktion“ durchgeführt werden. In diesem Zusammenhang sollen auch die Typisierung, die Standardisierung, die Spezialisierung und die Konzentrierung gewisser Produktionsrichtungen in der Industrie eingeführt werden. Die SR. gilt als das wichtigste Vorhaben im neuen Siebenjahrplan. Offiziell wurde jedoch erklärt, daß für die SR. keine zusätzlichen Finanzmittel zur Verfügung stehen. Sollten Betriebe, die von den oberen Planungsstellen bezeichnet werden, zusätzliche Mittel benötigen, dann werden sie aus anderen Betrieben abgezogen. Wörtlich heißt es amtlich: „Das Ziel der SR. ist die maximale Steigerung der Produktion auf der Basis der zur Verfügung stehenden Maschinen und Ausrüstungen.“ Damit wird deutlich, daß die SR. ein Schlagwort der Produktionspropaganda ist mit dem Ziel, die Produktivität in erster Linie durch Verschärfung der Arbeitsintensität zu erzielen. Das gleichzeitig propagierte Programm zur Erfüllung der ökonomischen Hauptaufgabe soll dabei als Anreiz wirken. (Sozialist. Gemeinschaften, Zweiter Weg, Lohnpolitik)


 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Sechste, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1960: S. 344–345


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

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