Saatzucht- und Handelsbetriebe, Vereinigung Volkseigener (VVB Saatgut) (1960)
Siehe auch:
[S. 355]Monopolinstitution für die Saatgutbewirtschaftung (auch Im- und Export). 1946 gegründet als DSG (Deutsche Saatzucht-Gesellsch.). In ihr war die Zuchtarbeit auf 65 enteigneten Saatzuchtbetrieben und in 4 Forschungs- und Züchtungsinstituten organisiert; sie vergab die Vermehrungsverträge, besorgte die Erfassung und Aufbereitung des anfallenden Saat- und Pflanzgutes und führte die Verteilung an die Verbraucher durch. 1951 wurde dieser Aufbau zerschlagen: Die Güter wurden wirtschaftlich der VVG eingegliedert, die dortige Züchtung und die Arbeit der Forschungsinstitute der Akademie der Landwirtschaftswissenschaften übertragen, übrig blieb für die bereits Ende 1950 gegründete DSG-Handelszentrale nur die Saatgutbewirtschaftung. Entgegen allen Gepflogenheiten wurde sie selbst als Handels- und Verteilungsorgan mit der Durchführung des Saatenanerkennungswesens beauftragt.
Im Juli 1956 erfolgte eine erneute Umorganisation. An Stelle der 14 wurden 13 Bezirksverwaltungen der DSG-Handelsbetriebe gebildet und der Abt. Saaten beim Ministerium für Land- und Forstwirtschaft unterstellt. Im Zuge der Vereinfachung des Verwaltungsapparates (VO im GBl. 15/1958) wurde die DSG (HZ) Anfang 1958 in die VvSuH. umgewandelt. Sie ist juristische Person, dem Ministerium für Land- und Forstwirtschaft unterstellt und das leitende Wirtschaftsorgan der ihr unterstehenden „volkseigenen“ Saatzuchtgüter (Volkseigene Güter) und DSG-Handelsbetriebe.
Literaturangaben
- Merkel, Konrad, und Eduard Schuhans: Die Agrarwirtschaft in Mitteldeutschland — „Sozialisierung“ und Produktionsergebnisse. (BB) 1960. 191 S. mit 53 Tab. (Führt M. Kramers Schrift fort.)
Fundstelle: SBZ von A bis Z. Sechste, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1960: S. 355