
Gerecke, Gunter (1962)
Siehe auch das Jahr 1960
* 6. 10. 1893 in Gruna b. Delitzsch, Gymnasium, Studium der Rechts- und Staatswissenschaften, Dr. jur. und Dr. rer. pol. 1917 Referendar in Kyritz, 1919 Landrat in Torgau. Mitgl. der Deutsch-Nationalen Volkspartei. 1922 aus dem Staatsdienst ausgeschieden. 1924–1928 M.d.R., 1929 aus der DNVP ausgetreten, Mitgründer und stellv. Vors. d. Christlich-Nationalen Bauern- und Landvolkspartei, Präs. d. Deutschen Landgemeindetages, Mitgl. d. Preußischen Staatsrates u. d. Reichswirtschaftsrates. Dozent an der Landwirtschaftl. Hochschule Berlin, 1930–1932 wieder M.d.R., 1932 bis 1933 in den Kabinetten Schleicher und Hitler Reichskommissar f. d. Arbeitsbeschaffung. März 1933 verhaftet, zu 2½ Jahren Gef. angeblich wegen Unterschlagg. verurteilt, 1935 entlassen, 1944 aus pol. Gründen wieder verhaftet. 1945 in der Provinzialregierung von Sachsen-Anhalt, 1946 in der Brit. Zone, CDU, 1946–1947 niedersächs. Innenminister, Geschäftsführer d. CDU-Landesverb. Niedersachsen, Mitgl. des Zonenvorstandes der CDU. 1948 stellv. Ministerpräs. und Ernährungsminister in Niedersachsen. 1950 in Ost-Berlin Aufnahme von Kontakten zur SBZ-Regierung und zum kommun. „Gesamtdeutschen Arbeitskreis für Land- und Forstwirtschaft“, unmittelbar darauf aus der CDU Niedersachsen ausgeschlossen, Übertritt zum BHE, Ende 1950 auch aus dem BHE ausgeschlossen. Nach Fehlschlägen bei der Gründung einer eigenen Partei im Juli 1952 in die SBZ, Mitgl. der CDU der SBZ u. d. Nationalrats der Nationalen Front. Präsident der SBZ-Zentralstelle für Zucht u. d. Leistungsprüfstelle für Traber und Vollblutpferde.
Fundstelle: SBZ von A bis Z. Siebente, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1962: S. 150
Die biographischen Angaben spiegeln den Kenntnisstand der Handbuchredaktion im Jahre 1962 wider.
Sie sind daher für allgemeine Informationszwecke als veraltet anzusehen und zudem häufig nicht fehlerfrei.
Für allgemeine Personenrecherchen wird neben der Rubrik BioLeX
auch auf andere biographische Nachschlagewerke verwiesen.