
Investitionen (1962)
Siehe auch die Jahre 1953 1954 1956 1958 1959 1960 1963 1965 1966 1969 1975 1979 1985
Die I., in der Zonenwirtschaft langfristig geplant, sind wichtige Bestandteile der Volkswirtschaftspläne; auch die langfristigen Planungen im Rahmen des Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe gewinnen mehr und mehr an Bedeutung. Seit Beginn der Wirtschaftsplanung ist der Anteil der I. am Sozialprodukt ständig gestiegen; er liegt aber noch erheblich unter dem der Bundesrepublik. Die vergleichsweise hohen Wachstumsraten des sowjetzonalen Sozialprodukts erklären sich daraus, daß der Schwerpunkt der I.-Tätigkeit auf dem Gebiet der Grundstoff- und Investitionsgüterindustrien liegt. Völlig vernachlässigt wurden I. auf dem Gebiet der Konsumgüterindustrie (Konsumgüterversorgung, Lebensstandard). Für die Periode des ersten Fünfjahrplanes waren staatliche I. im Gesamtumfang von 20.564,5 Mill. DM Ost geplant (ohne Lizenzen und Kredite).
Eine Erhöhung erfolgte jedoch in den einzelnen Volkswirtschaftsplänen auf insgesamt 22.413,9 Mill. DM Ost, von denen dann 20.879 Mill. DMark Ost von der zentral geleiteten und örtlichen Wirtschaft in Anspruch genommen wurden (43,5 v. H. von der Industrie, 9,5 v. H. von der Landwirtschaft, 1,2 v. H. vom Handel, 13,1 v. H. vom Verkehr, 1,9 v. H. vom Gesundheitswesen, 3,8 v. H. von der Volksbildung). Von den Gesamtinvestitionen der zentral geleiteten „volkseigenen“ Industrie gingen 68 v. H. vorrangig in die Grundstoffindustrie, 14,7 v. H. in den Maschinenbau und 6,3 v. H. in die Leichtindustrie.
Im Siebenjahrplan sind 142 Mrd. DMark Ost I. vorgesehen, davon für Industrie rd. 60 Mrd. DM Ost, für Verkehr 14 Mrd. DM Ost, für Landwirtschaft 14 Mrd. DM Ost, für Wohnungs- und Städtebau rd. 30 Mrd. DM Ost. Nach sowjetzonalen Angaben sind von den gesamten I. 77 Mrd. DM Ost für die sozialistische ➝Rekonstruktion vorgesehen.
Während die Bruttoanlage-I. im Bereich der Industrie im ersten Jahr des Siebenjahrplanes im Vergleich zum Vorjahr um 26 v. H. stiegen, ist die Zuwachsrate 1960 auf 10 v. H. stark gefallen. Auch für 1961 betragen die geplanten Aufwendungen des Staatshaushaltes für I. nur knapp 95 v. H. der für 1960 geplanten Summen. Die Ziele des Siebenjahrplanes dürften also nicht erreicht werden.
Die Finanzierungsquellen der I. der VEW sind Zuführungen aus dem Staatshaushalt, Amortisationen und Betriebsgewinne (Gewinnverwendung). Die Bereitstellung der Mittel aus dem Staatshaushalt erfolgt für die „volkseigene“ Industrie durch die DIB, der — zusammen mit der Deutschen ➝Notenbank — die Kontrolle über die I. obliegt. Die DBB hat die gleichen Aufgaben in der Landwirtschaft. Für die Finanzierung des Wohnungsbaues sind die Sparkassen zuständig. PGH erhalten langfristige I.-Kredite (Kredite) von den Banken für ➝Handwerk und Gewerbe. Investitionsmittel für Betriebe mit Staatsbeteiligung werden als zusätzliche Kapitaleinlage bereitgestellt. Privatbetriebe müssen aus Abschreibungen und Gewinnen investieren.
Fundstelle: SBZ von A bis Z. Siebente, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1962: S. 194
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