DDR von A-Z, Band 1962

Klerikaler Militarismus, Klerikaler Faschismus (1962)

 

 

Siehe auch:

  • Klerikaler Militarismus: 1960
  • Klerikaler Militarismus, Klerikaler Faschismus: 1963 1965 1966

 

Im Pj. die Sonderform des imperialistischen Kapitalismus, die die Bundesrepublik kennzeichnen soll. Diese spezielle Kennzeichnung soll ausdrücken, daß die Bundesregierung, in enger Verbindung mit den übrigen vorwiegend katholischen Parteien und Staaten Westeuropas und stark auf neuthomistische Ideen gestützt, einen „beschränkten Krieg“ zur Rückeroberung der deutschen Ostgebiete und der SBZ anstrebe, dabei zugleich mit der Motivation, einen Wall gegen die „atheistischen“ Staaten Osteuropas bilden zu müssen, die wirtschaftlich-politische Vormachtstellung in Westeuropa erreichen wolle, und so, angeblich großenteils gestützt auf bereits unter Hitler führend tätige Personen aus den Bereichen von Verwaltung, Militär, Polizei, Justiz und Wirtschaft die Zielsetzung des [S. 218]Nationalsozialismus wieder aufnehmen. — Es muß offen bleiben, wie weit die SED-Führung von einer solchen Deutung der Herrschaftswirklichkeit in der Bundesrepublik ernsthaft überzeugt ist bzw. wie weit nur ein taktisches Manöver vorliegt, mit dem auf die westdeutsche Arbeiterschaft, ihre Organisationen und die — vor allem protestantischen und osteuropäischen — ehemaligen Alliierten des 2. Weltkriegs eingewirkt werden soll. (Ultras)


 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Siebente, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1962: S. 217–218


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.