DDR von A-Z, Band 1962

Neokolonialismus (1962)

 

 

Siehe auch die Jahre 1963 1965 1966 1969 1975 1979 1985


 

Nach den Theorien sowjet. und sowjetzonaler Historiker die gewandelte Form des Imperialismus, in der die westliche Bourgeoisie ihre in den unabhängig gewordenen jungen Nationalstaaten Afrikas und Asiens verlorenen Positionen ökonomischer und politischer Art angeblich zurückzugewinnen trachtet: durch Unterstützung der früher mit ihnen kollaborierenden dünnen feudal-bourgeoisen alten Oberschicht, durch profitorientierten Handel und Kapitalexport, an politische Bedingungen geknüpfte hochverzinsliche Kredite u. a. m. Der Begriff des N. dient vor allem der politischen Anti-West-Agitation der Bolschewisten gegenüber den Entwicklungsländern (Nationaldemokratie) [S. 309]und der übrigen Weltöffentlichkeit. Dabei wird der Vorwurf des N. auch solchen Staaten gegenüber erhoben, die wie die Bundesrepublik keine Kolonien besaßen und demgemäß auch keine kolonialen Interessen verloren haben. (Lager)


 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Siebente, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1962: S. 308–309


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.