
Reiseverkehr (1962)
Siehe auch die Jahre 1959 1960 1963 1965 1966 1969 1975 1979
Der Inlandsverkehr in der SBZ unterliegt keinen Beschränkungen. Der Feriendienst des FDGB hat die überwiegende Zahl der im Inland verfügbaren Urlaubsplätze mit Beschlag belegt. Damit unterliegt der Großteil des R. der Kontrolle des Regimes. Auch die Touristik wird aus politischen Gründen durch Leitstellen „gesteuert“. Zu Auslandsreisen sind nur bestimmte Personenkreise zugelassen. Für Angehörige der Intelligenz reserviert der „Förderungsausschuß für Angehörige der Intelligenz beim Ministerrat“ den größten Teil der verfügbaren Auslandsplätze. Die danach verbleibenden Plätze werden durch das Deutsche Reisebüro der SBZ den Massenorganisationen angeboten. Da das Angebot sehr knapp ist, bleibt für die „normale“ Bevölkerung kaum etwas übrig. Plätze zu Reisen nach der SU und den Sowjetblockländern sind verhältnismäßig leicht und auch preiswert zu erhalten. In das „kapitalistische Ausland“ gibt es nur Reisemöglichkeiten nach Nicht-NATO-Staaten, also z. B. Österreich, Ägypten, Schweden, Finnland, Jugoslawien usw. Valutamäßig müssen sich Auslandsreisen im Ein- und Ausgang decken, d. h., es werden nur insoweit Reiseplätze zur Verfügung gestellt, als Ausländer die SBZ besuchen. Die Kosten sind sehr hoch. Für 14-Tage-Reisen nach Österreich z. B., für die in DM West höchstens 350 Mark aufzuwenden wären, verlangt das sowjetzonale Reisebüro 800 DM Ost.
Fundstelle: SBZ von A bis Z. Siebente, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1962: S. 364
Reimann, Max | A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z | Rekonstruktion, Sozialistische |