
Schwarze Pumpe (1962)
Siehe auch die Jahre 1958 1959 1960 1963 1965 1966 1969 1975
Name eines in der Nähe von Hoyerswerda (Lausitz) seit Herbst 1955 im Aufbau befindlichen Braunkohlen-Großkombinats. (Der Name ist von einem früher auf dem Gelände befindlichen Gasthaus übernommen worden.) Nach der ursprünglichen Planung sollte das Werk nach dem Vorbild der vor einigen Jahren in Lauchhammer (Lausitz) neu errichteten Großkokerei einen neuartigen, für die Erzverhüttung geeigneten Hochtemperatur-Hartkoks erzeugen, um die Einfuhrabhängigkeit der Zone bei Hüttenkoks zu mindern. Als Nebenprodukte sollten in großen Mengen Gas, Teer. Oie und Elektroenergie anfallen. Dieses Vorhaben wurde als „das Kernstück des Entwicklungsprogramms der Braunkohlenindustrie“ der SBZ im zweiten Fünfjahrplan (1956 bis 1960) bezeichnet. Seit Ende 1958 ist sicher, daß SchP. nur als riesige Brikett- und Gasfabrik in Betrieb genommen werden soll. Durch die neuen Pläne für den Aufbau eines großen Mineralölverarbeitungswerkes in Schwedt (Oder) und nach dem Anschluß der SBZ an eine Erdölleitung aus der SU (Kraftstofferzeugung) rückte man von dem kostspieligen Verfahren zur Herstellung von Hochtemperatur-Hartkoks aus Braunkohle ab. Durch die Erdöleinfuhren sollen Einsparungen möglich werden, die den erhöhten Import von Steinkohlenkoks rechtfertigen. (Energieerzeugung). Beim Aufbau von SchP. sind von Anfang an etwa 800 Strafgefangene eingesetzt (Haftarbeitslager). Ein Kraftwerk und eine Brikettfabrik mit 9.000 t Leistung — je 2 Kraftwerke und Brikettfabriken befinden sich noch im Aufbau - wurden im Laufe des Jahres 1959 in Betrieb genommen.
Fundstelle: SBZ von A bis Z. Siebente, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1962: S. 387
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