DDR von A-Z, Band 1962

Sonderwege zum Sozialismus (1962)

 

 

Siehe auch:


 

1945/46 auf Anordnung des Moskauer Politbüros entwickelte Lehre, wonach der Weg der „sozialistischen Revolution“ je nach der politischen Lage der Staaten verschieden verlaufen könne und die Revolution gegebenenfalls auch auf parlamentarisch-demokratischem Wege durchsetzbar sei. Für die SBZ von Ackermann im Parteiauftrag entwickelt. Im Zusammenhang mit dem Abfall Titos 1948 generell verworfen, aber seit 1955 zugleich mit der Wiederannäherung Moskaus an Tito wieder beschränkt zugestanden. Im Okt. 1956 von Gomulka mit Erfolg für Polen in Anspruch genommen — Agrarpolitik, Politik gegenüber der Kirche, liberale Diskussionsatmosphäre in Wissenschaft und Kunst. Doch wird auch jetzt darauf bestanden, daß 1. die Zielsetzung: Durchsetzung der proletarischen Revolution bei führender Rolle der „Arbeiterpartei“, und 2. die Einheitlichkeit der Politik des „sozialistischen Lagers“ (Ostblock) gewahrt bleibt. (Dritter Weg, Revisionismus.)


 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Siebente, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1962: S. 395


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

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