DDR von A-Z, Band 1962

Disproportionen (1962)

 

 

Siehe auch die Jahre 1956 1958 1959 1960 1963


 

Oft verwendeter Ausdruck für den nicht aufeinander abgestimmten Stand der Industriezweige, zum Teil auch für den ungleichen techn. Zustand von Betriebsabt. Als Ursachen für die D. werden die Kriegsauswirkungen (Kriegsschäden, Demontagen, Reparationen) und die Spaltung Deutschlands angegeben, durch die Rohstoffgewinnungs- und Verarbeitungsgebiete getrennt wurden. Nach dem Kriege entwickelten sich die Industriezweige deshalb sehr unterschiedlich, und auch innerhalb der Industriezweige war die Erzeugung nicht aufeinander abgestimmt. Bereits im ersten Fünfjahrplan wurde versucht, die D. auszugleichen. Es gelang jedoch nur unvollständig. 1961 bestehen z. B. noch D. zwischen dem gestiegenen Energiebedarf und den Möglichkeiten, neue Kraftwerkskapazitäten zu erstellen, zwischen dem Neubedarf an Industriebauten und den verfügbaren Kapazitäten in der Bau- und Baustoffindustrie, ferner zwischen dem Bedarf an Grundchemikalien und den verfügbaren Kapazitäten zu ihrer Herstellung. Der Ausgleich der D. wird wahrscheinlich erst gegen Ende des Siebenjahrplans (1965) möglich sein. (Energiewirtschaft, Bauwirtschaft, Chemische Industrie)


 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Siebente, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1962: S. 101


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.