DDR von A-Z, Band 1962

Kraftstofferzeugung (1962)

 

 

Siehe auch:


 

Die K. in der SBZ basierte bisher mangels eigener Erdölvorkommen im wesentlichen auf der Verarbeitung von Braunkohle im Synthese- und Hydrierverfahren. Die K. aus importiertem Erdöl beträgt etwa ein Drittel der gesamten K. Etwa ein Viertel der Gesamtproduktion wird exportiert, obwohl die Wirtschaft der SBZ selbst unter einer fühlbaren Energielücke leidet (Energieerzeugung).

 

1960 erzeugte die SBZ wahrscheinlich rund eine Mill. t Fahrbenzin. Für vier Fünftel der Erzeugung liegt die Oktanzahl bei etwa 72. Kraftfahrer in der SBZ bezeichnen das Benzin als „Klingelwasser“. Das Fahrbenzin kostet in der SBZ 1,40 DM je Liter, ist also über den Preis rationiert. Bis 1965 soll die K. zunehmend auf die Verarbeitung von Erdöl umgestellt werden. Die SU will die SBZ in ausreichendem Umfange beliefern. Zu diesem Zwecke ist der Bau einer 4.000 km langen Erdölleitung vom Wolgagebiet nach der SBZ geplant. An ihrem Endpunkt, bei Schwedt an der Oder, ist 1960 mit dem Bau eines großen Erdölverarbeitungswerks begonnen worden; der Betrieb soll mit Teilen im Jahre 1963 aufgenommen werden. In diesem Zusammenhang ist auch der Aufbau eines Industriezweiges für Petrolchemie geplant.


 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Siebente, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1962: S. 232


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

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