DDR von A-Z, Band 1962

Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten (1962)

 

 

Siehe auch die Jahre 1960 1963 1965 1966 1969 1975 1979 1985


 

Das MfAA entstand erst im Okt. 1949 mit der sogen. DDR, als diplomatische Beziehungen zu den Staaten des Ostblocks aufgenommen wurden. Es dient von Anfang an dem Streben des Regimes, für seinen Anspruch auf Souveränität auch außerhalb des Ostblocks Anerkennung zu finden.

 

Um diesen Anspruch bei nichtkommunistischen Staaten leichter anzubringen, blieb die formelle Leitung des MfAA stets einem Nichtmitgl. der SED vorbehalten: Dr. Georg ➝Dertinger bis 15. 1. 1953, seitdem Dr. Lothar Bolz. Im wesentlichen bestehen 5 Hauptabt. (HA). Es sind I: UdSSR und volksdemokratische Länder; II: Kapitalistisches Ausland; III: Deutschland- und Europapolitik; IV: Presse und Information; V: Konsularwesen; VI: Organisation. Daneben stehen einige selbständige Abt. — Die Leiter der HA und fast aller Abt., unter denen kaum Juristen sind, gehören der SED an, ebenso alle diplomatischen Vertreter im Ausland.

 

Staatssekretär und 1. Stellv. des Ministers ist seit Anfang Mai 1959 Otto ➝Winzer. Weitere Stellv. (sämtlich SED): Sepp ➝Schwab, Johannes ➝König, Paul ➝Wandel, Georg Stibi. Der Leiter der Abt. Internationale Verbindungen im ZK der SED, Peter ➝Florin, gehört dem Kollegium des MfAA mit beratender Stimme an.

 

Neben dem beratenden „Kollegium“ hat das MfAA (s. Statut vom 14. 12. 1959) noch einen „Wissenschaftlichen Beirat, dem hervorragende Vertreter der Rechts-, Geschichts- und Wirtschaftswissenschaften angehören“, und eine „Kommission für kulturelle Beziehungen zum Ausland“.


 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Siebente, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1962: S. 293


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.