
Bauwirtschaft (1963)
Siehe auch die Jahre 1956 1958 1959 1960 1962 1965 1966 1969
Das Schwergewicht der Bautätigkeit liegt bei den sog. Investitionsbauten, also Industriebauten, Verwaltungsgebäuden und militärischen Bauten. Etwa 40 v. H. der Bauleistung betrifft direkt oder indirekt den Industriebau. Der Wohnungsbau wird vernachlässigt. Baustoffmangel und technische Rückständigkeit führten zu der amtlichen Feststellung: „Wir bauen nicht gut genug, wir bauen zu langsam und vor allem zu teuer.“ Das Bauvolumen der SBZ betrug 1962 pro Kopf der Bevölkerung nur wenig mehr als die Hälfte gegenüber dem Stand in der Bundesrepublik. Hauptaufgabe der B. im Siebenjahrplan (1959–65) ist wieder die „Konzentrierung der Kräfte auf die vordringliche Entwicklung der Grundstoffindustrie (Chemie, Kohle, Energie). Die B. soll bis 1965 die Produktion bei gleichbleibender Arbeitskräftezahl verdoppeln. Zu diesem Zweck werden der Baumaschinen- und der Baustoffindustrie zur Erweiterung ihrer Kapazitäten erhebliche Mittel zugeführt. Der Mangel an modernen Baumaschinen besteht jedoch auch weiterhin. In den ersten vier Jahren des Siebenjahrplanes (1959–1962) sind die Pläne nicht erfüllt worden. Auch die in der Landwirtschaft — besonders nach der Zwangskollektivierung 1960 — erforderlichen Wirtschaftsbauten wurden in ungenügendem Umfange erstellt. Die Mitglieder der LPG sind weitgehend auf Selbsthilfe angewiesen.
Literaturangaben
- Plönies, Bartho: Planen und Bauen in der sowjetischen Besatzungszone und im Sowjetsektor von Berlin. 2., erw. Aufl. (BB) 1953. 134 S. m. 16 Anlagen.
Fundstelle: SBZ von A bis Z. Achte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1963: S. 61