DDR von A-Z, Band 1963

Betriebsakademien (1963)

 

 

Siehe auch:


 

Einrichtungen der Erwachsenenbildung in Industriebetrieben, in der Bauwirt[S. 74]schaft und in Verkehrsbetrieben. Die anmaßende Bezeichnung B. wurde aus Gründen der Propaganda gewählt. Die B. dienen in erster Linie der fachlichen Weiterbildung, jedoch auch der Produktionspropaganda. In der Regel gliedert sich eine B. nach folgenden „Fakultäten“: Erwachsenenqualifizierung, Meisterausbildung, Vortragstätigkeit und allgem. Weiterbildung. Verantwortlich für die Tätigkeit der B. sind die Betriebsleitungen und die Betriebsgewerkschaftsleitungen (BGL). Der Unterricht wird durch einen ehrenamtlichen „Rat“ geleitet, dem Vertreter der Betriebsleitung, der BGL, der Kammer der Technik und der Gesellschaft zur Verbreitung wissenschaftlicher Kenntnisse angehören. Man bemüht sich, besonders Frauen und Jugendliche als „Hörer“ der B. zu gewinnen. Nach offiziellen Angaben soll es Ende 1962 1.000 B. mit etwa einer halben Million „Hörern“ gegeben haben. Andererseits wird aus Betrieben unmittelbar berichtet, daß die Teilnahme unbefriedigend ist.

 

In den B. werden alle sonstigen betrieblichen Bildungs- und Fortbildungseinrichtungen zusammengefaßt. Zur beruflichen Qualifizierung der Arbeitnehmer in der Landwirtschaft wurden Dorfakademien eingerichtet. (Technische ➝Betriebsschule, Technische Kabinette, Neuererzentren)


 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Achte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1963: S. 73–74


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.