
Kollektivierung (1963)
Siehe auch die Jahre 1953 1954 1956 1958 1959 1960 1962 1965 1966 1969 1975 1979
1) im weiteren Sinne die Vergesellschaftung. In diesem Sinn ist aber der Ausdruck K. im Pj. wenig gebräuchlich. 2) im engeren gebräuchlicheren Sinne eine besondere Form der revolutionären Umgestaltung des Eigentums an Produktionsmitteln in den Volksdemokratien, bei der das frühere Privateigentum nicht auf die Gesamtheit als sog. Volkseigentum, sondern auf kleinere Gruppen übergeht, zu denen in der Regel auch die früheren Eigentümer gehören, soweit es sich um Angehörige mittelständischer oder bäuerlicher Schichten handelt (Zwangskollektivierung, Handwerk, Genossenschaften). Dabei sind sich die Bolschewisten neuerdings (vgl. die Deklaration der bolschewistischen Parteien vom Nov./Dez. 1960) sehr wohl dessen bewußt, daß aus der K. der Produktionsmittel, vor allem bei den Bauern, durchaus noch nicht deren kollektives sozialistisches ➝Bewußtsein entspringt.
Literaturangaben
- Merkel, Konrad, und Eduard Schuhans: Die Agrarwirtschaft in Mitteldeutschland — Sozialisierung und Produktionsergebnisse. (BB) 2., erw. Aufl. 1963. 200 S. m. 53 Tab. (Führt M. Kramers Schrift fort.)
- *: Die Zwangskollektivierung des selbständigen Bauernstandes in Mitteldeutschland, Denkschrift. (BMG) 1960. 142 S. m. zahlr. Faks.
Fundstelle: SBZ von A bis Z. Achte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1963: S. 244
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