
Weimar (1963)
Siehe auch die Jahre 1956 1960 1962 1965 1966 1969
Stadtkreis im thüringischen Bezirk Erfurt, Kreisstadt, an der Ilm, mit (1962) 63.659 Einwohnern (1950: 64.452), reich an Erinnerungen an eine glanzvolle Vergangenheit: Goethe-Haus (mit Goethe-Nationalmuseum), Goethe-Gartenhaus, Schiller-Haus (mit Schillermuseum), Fürstengruft (mit Goethe-Schiller-Gruft), Schloß, Wittumspalais, Franz-Liszt-Haus, Jagdschloß Belvedere, Deutsches Nationaltheater; vielseitige Industrie: Eisengießereien, Fahrzeug- und Apparatebau, elektrische, feinmechanische und optische Geräte, Bekleidung, Porzellan, Nelkenkulturen; Hochschulen für Musik und für Architektur. Im 18. und 19. Jh. war W. (insbesondere unter Großherzog Karl August) Mittelpunkt des deutschen Geisteslebens (Goethe, Schiller, Wieland, Herder, Jean Paul); durch Liszt und Nietzsche erlebte W. sein „Silbernes Zeitalter“. 1919 tagte in W. die Nationalversammlung, die die Unterzeichnung des Versailler Vertrages billigte und die Reichsverfassung (Weimarer Verfassung) beschloß. Nach dem Zusammenschluß der thüringischen Staaten 1920 war W. bis 1948 Landeshauptstadt von Thüringen.
Literaturangaben
- Böhmer, Karl Hermann: Deutschland hinter dem Eisernen Vorhang — Sowjetische Besatzungszone (neubearb. v. Eugen Stamm). Essen 1962, Tellus-Verlag. 64 S. m. zahlr. Abb.
Fundstelle: SBZ von A bis Z. Achte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1963: S. 521