DDR von A-Z, Band 1963

Dispatchersystem (1963)

 

 

Siehe auch:


 

Seit 1953, zuerst in Industriebetrieben eingeführtes System der „operativen Kontrolle des Produktionsablaufs“. Der „Hauptdispatcher“ ist dem Werkleiter unterstellt und kontrolliert mit seinen Dispatchern jede Abteilung, jede Schicht, jede Brigade usw. Durch das D. sollen Betriebsstörungen und Abweichungen von den Tagesplänen des Betriebes festgestellt und sofort „operativ“ beseitigt werden. Die Dispatcher stehen in Großbetrieben über Fernsprecher und Werkfunk mit allen Abteilungen in Verbindung. Sie besitzen unmittelbares Anweisungsrecht. Sie „sollen auch dazu beitragen, die Staatsdisziplin und die Verantwortlichkeit in den Betrieben zu erhöhen“. Seit der Einführung des D. gibt es in den Betrieben entsprechend dem kommun. Prinzip der mehrfachen Kontrolle zwei Kontrollsysteme für den Produktionsablauf, denn neben dem D. besteht weiterhin die dem Techn. Direktor unterstellte Abt. Produktionsleitung. Zahlreiche persönliche Zwistigkeiten sind in den Betrieben auf die Einführung des D. zurückzuführen. — Auch bei Behördendienststellen, bei der Post und der Eisenbahn, im Handel und bei den Maschinen-Traktoren-Stationen wurde das D. eingeführt. Mitte 1962 wurde der Dispatcher[S. 114]dienst der Betriebe dem neu organisierten „Dispatcherdienst des Volkswirtschaftsrats“ eingegliedert. Diese neue Organisationsform des D. umfaßt die Dispatcherdienste aller Ebenen der Wirtschaftsverwaltung. Durch das D. wird versucht, die Mängel im Produktionsablauf — die meistens die Folgen der Unzulänglichkeit der Planung sind — zu mindern.

 

Literaturangaben

  • Weiss, Wilhelm: Das Gesundheitswesen in der sowjetischen Besatzungszone. 3., erw., von Erwin Jahn völlig umgearb. Aufl. (BB) 1957. Teil I (Text) 98 S., Teil II (Anlagen) 189 S.

 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Achte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1963: S. 113–114


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.