
Kupferbergbau (1963)
Siehe auch:
- Kupfererzbergbau: 1985
Von den gesamtdeutschen Kupfervorkommen liegen etwa vier Fünftel in der SBZ. Gleichwohl deckt die Förderung nur etwa ein Viertel des Bedarfs der verarbeitenden Industrie der Zone. Drei Viertel des Bedarfes müssen importiert werden. K. und -Verhüttung wurden von 1953 bis Anfang 1960 in zwei wirtschaftlich selbständigen Kombinaten durchgeführt, die seitdem wieder als „Mansfelder Kombinat“ vereinigt sind. Seit 1945 ist die Kupfererzförderung zwar angestiegen, jedoch nahm der Kupfergehalt der Erze stetig ab. 1952 hatte die Erzförderung den Vorkriegshöchststand erreicht; der Kupfergehalt betrug aber weniger als die Hälfte.
1949 ist im Sangerhauser Raume ein neues Kupferflöz erkundet worden. Man spricht von einem Reinkupfergehalt in Höhe von 340.000 t. Das entspräche einem Fünfzehnfachen der jetzigen Jahresproduktion. Der Abbau begann im Jahre 1954. Auch in Niederöblingen, südlich von Sangerhausen, wurde 1959 nach mehrjähriger Ausbauzeit ein neuer Schacht in Betrieb genommen. Der erste Fünfjahrplan sah bis 1955 eine Steigerung der Kupfererzförderung auf 2,65 Mill. t vor. Erreicht wurden jedoch nur 1,33 Mill. t, was einem Reinkupfergehalt von rd. 20.000 t entsprach, bis 1960 konnte durch Mechanisierung des Abbaus die Kupfergewinnung aus Eigenerz auf rd. 24.000 t gesteigert werden. Im Siebenjahrplan ist zwar die Kupfererzeugung aus Eigenerzen mit 33.000 t jährlich vorgesehen. Da aber mit steigender Industrieproduktion auch der Kupferbedarf wächst, bleibt auch in Zukunft eine sehr erhebliche Importabhängigkeit bestehen.
Fundstelle: SBZ von A bis Z. Achte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1963: S. 273
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