
Namensweihe (1963)
Siehe auch:
Wird auch sozialistische Namensgebung genannt. Am ersten Weihnachtstag 1957 wurden in Altenburg drei Kinder vom Beauftragten für Personenstandswesen durch einen festlichen Akt „in die sozialistische Gemeinschaft aufgenommen“. Nach diesem Vorbild und mit Vorschlägen für eine atheistische „Liturgie“ sucht die SED die Taufe durch einen pseudosakralen Staatsakt, die N. (früher als „sozialistische Namensgebung“ bezeichnet), zu verdrängen; die Eltern leisten dabei ein „sozialistisches Erziehungsgelöbnis“; häufig dient ein Sparkassenbuch für das Kind als Lockmittel. Der Vollzug der N. wird in das Familienstammbuch eingetragen. (Jugendweihe, sozialistische ➝Eheschließung, sozialistisches ➝Begräbnis)
Fundstelle: SBZ von A bis Z. Achte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1963: S. 331