DDR von A-Z, Band 1963

Personenkult (1963)

 

 

Siehe auch die Jahre 1956 1958 1959 1960 1962 1965 1966 1969 1975 1979 1985


 

Pj., P. bedeutet die Hervorhebung einer Person entgegen dem Leninschen Prinzip der kollektiven Führung, das allerdings von Lenin selbst in seinen letzten Jahren über Bord geworfen wurde. Der Begriff P. gehört seit dem XX. Parteitag der KPdSU im Febr. 1956, auf dem die Abkehr vom Stalinismus öffentlich dokumentiert wurde, zum Sprachschatz der SED. Ulbricht folgte dieser Wendung und der Verdammung des P. in seiner Rede am 17. 3. 1956 auf der Ost-Berliner Bezirksdelegiertenkonferenz der SED. Praktisch ist der P. seit 1957 in der UdSSR wie in der SBZ in bezug auf die Personen Chruschtschows bzw. Ulbrichts nach der Niederringung der Rivalen um die Macht z. T. wiederaufgelebt.

 

Literaturangaben

  • Leonhard, Wolfgang: Kreml ohne Stalin. Köln 1959, Verlag für Politik und Wirtschaft. 648 S. u. 25 Abb.
  • Schapiro, Leonhard: Die Geschichte der kommunistischen Partei der Sowjetunion (a. d. Engl.). Frankfurt a. M. 1961, S. Fischer. 711 S.

 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Achte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1963: S. 359


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.