DDR von A-Z, Band 1963

Plankommission, Staatliche (1963)

 

 

Siehe auch:


 

Die StP. war bis Mitte 1961 das oberste, weisungsberechtigte Organ für die Planung, Leitung und Kontrolle der Wirtschaft. Damit war — entsprechend den Erfordernissen des Prinzips des demokratischen Zentralismus — „die Einheit von Planung und Leitung in allen Bereichen und auf allen Ebenen der Wirtschaft gesichert“ (Ökonomik der sozialist. Industrie, 6. Auflage 1961, Ost-Berlin). Überraschend wurden im Juli 1961 die mit der Anleitung der Industrie befaßten Hauptabteilungen der StP. aus dieser ausgegliedert und unter der Bezeichnung Volkswirtschaftsrat unter einem besonderen Leiter im Ministerrang in einem neuen Leitungsorgan für die Industrie zusammengefaßt. Die StP. erhielt ein neues Statut, das verspätet im Juli 1962 veröffentlicht wurde. Danach ist sie „das zentrale Organ des Ministerrats für die Perspektivplanung und die Jahresplanung der Volkswirtschaft“ … Sie „führt ihre Aufgaben auf der Grundlage der Beschlüsse der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands … durch“. Die neue StP. arbeitet nach den Weisungen des Ministerrats. Die von ihr erarbeiteten Wirtschaftspläne (Planung) bedürfen der Bestätigung durch den Ministerrat.

 

Die Pläne der StP. werden vor der Veröffentlichung mit der SU abgestimmt. Damit sichert sich die SU den entscheidenden Einfluß auf die wirtschaftliche Entwicklung der SBZ (Gosplan). Leiter der StP. war von 1952–61 Leuschner.

 

Literaturangaben

  • Walther, Otto: Verwaltung, Lenkung und Planung der Wirtschaft in der sowjetischen Besatzungszone. (BB) 1953. 59 S. m. 6 Anlagen. (Wesentlich geänd. und erw. Neuaufl. des Berichtes von 1952: „Grundlagen und Technik der Plan-Erstellung in der SBZ“.)

 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Achte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1963: S. 362


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.