DDR von A-Z, Band 1963

Produktionsaufgebot (1963)

 

 

Siehe auch das Jahr 1962


 

Seit Sept. 1960 in den Industriebetrieben, später auch in anderen Wirtschaftsbereichen — z. B. in der Landwirtschaft — eingeführte Verpflichtungsbewegung, wonach die Belegschaften sich „freiwillig“ verpflichten sollen, künftig „für das gleiche Geld in der gleichen Zeit mehr zu produzieren“. Das P. ist ein Glied in einer langen Kette vorausgegangener Maßnahmen des SED-Regimes, die unzureichende Arbeitsproduktivität in der Industrie durch die Intensivierung der Arbeit, d. h. zu Lasten der Arbeitnehmer zu verbessern. Im Mittelpunkt des P. steht die Forderung des Regimes, mit den angeblich „unrealen“ Arbeitsnormen aufzuräumen. Als einen großen Erfolg feierte es die SED, daß im Rahmen des P. bis Ende August 1962 in der Industrie die Arbeitsproduktivität um nahezu 10 v. H., der Lohn aber überhaupt nicht anstieg. (Lohnpolitik, Arbeitspolitik)


 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Achte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1963: S. 371


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.