DDR von A-Z, Band 1963

Schirdewan, Karl (1963)

 

 

Siehe auch die Jahre 1954 1956 1958 1959 1960 1962 1965 1966


 

* 14. 5. 1907 in Königsberg/Ostpr. als Sohn eines Arbeiters. 1923 KJVD, 1925 KPD, 1927/28 Sekretär des KJVD in Ostpreußen, seit 1931 Mitgl. des ZK des KJVD, ab 1934 wegen illegaler Arbeit Gefängnis und KZ. 1945 KPD, 1946 im SED-Parteivorstand mit der Überprüfung der Tätigkeit der SED-Mitgl. in der NS-Zeit beauftragt, im Febr. 1947 Leiter der Westkommission beim SED-Parteivorstand im März 1952 als Nachfolger Lohagens 1. Sekretär der SED-Landesleitung Sachsen, im Okt. 1952 1. Sekretär der SED-Bezirksleitung Leipzig, im Dez. 1949 in das ZK der SED zurückberufen und als Sekretär mit dem Aufbau und der Kontrolle der Abt. „Leitende Organe der Partei und der Massenorganisationen“ beauftragt.

 

Seit Juli 1953 außerdem Mitgl. des Politbüros. Am 6. 2. 1958 zusammen mit Wollweber wegen „Fraktionstätigkeit“ und Opposition gegen Ulbricht sämtlicher Parteifunktionen enthoben und mit einer „strengen Rüge“ bestraft. Vom 23. 7. 1952 bis 12. 3. 1958 Abgeordneter der Volkskammer. Im März 1958 zum Leiter der Staatl. Archivverwaltung der SBZ in Potsdam ernannt. Sch. hat am 15. 4. 1959 Selbstkritik geübt und seine Abweichungen widerrufen. (Säuberungen, Revisionismus, Nationalkommunismus, Dritter Weg) Erneute heftige Anklagen gegen Sch. nach der Errichtung der Mauer auf dem 14. ZK-Plenum im Nov. 1961.


 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Achte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1963: S. 416


 

Die biographischen Angaben spiegeln den Kenntnisstand der Handbuchredaktion im Jahre 1963 wider.

Sie sind daher für allgemeine Informationszwecke als veraltet anzusehen und zudem häufig nicht fehlerfrei.

 

Für diesen Eintrag wird auf den Personeneintrag in der Rubrik BioLeX https://www.kommunismusgeschichte.de/biolex/article/detail/schirdewan-karl verwiesen.


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.