DDR von A-Z, Band 1963

SPD (1963)

 

 

Siehe auch:


 

Abk. für Sozialdemokratische Partei Deutschlands. Sie wurde nach dem Zusammenbruch 1945 in der SBZ und in Berlin durch den [S. 445]sowjet. Befehl Nr. 2 über die Zulassung antifaschistisch-demokratischer Parteien wieder gegründet und trat mit einem Aufruf vom 14. 6. 1945 an die Öffentlichkeit. Am 14. 7. 1945 bildete sie zusammen mit den anderen in der SBZ zugelassenen Parteien den Antifaschistischen Block (Blockpolitik). Unter dem Druck der Sowjet. Besatzungsmacht wurde sie am 19./20. 2. 1946 mit der KPD zur SED zwangsvereinigt. Im Laufe der Entwicklung wich die versprochene paritätische Vertretung in allen Vorstandsämtern einer kommun. Diktatur, und viele sozialdemokratische Funktionäre wurden verhaftet. In Berlin wehrte sich die SPD unter Führung von Franz Neumann und mit Unterstützung vor allem von Dr. Schumacher gegen die Vereinigung. In einer Urabstimmung wurde die Verschmelzung eindeutig abgelehnt. Die alliierte Kommandantur fand daraufhin den Kompromiß, SPD und SED in allen 4 Sektoren Berlins zuzulassen. In der Wahl vom 20. 10. 1946 erhielt die SPD gegenüber der SED eine überwältigende Mehrheit. In der SBZ ist die SPD nicht wieder zugelassen worden. Nach dem 13. August 1961 löste der Berliner Landesverband der SPD die Ost-Berliner Kreisorganisationen der Partei auf u. entließ die Ost-Berliner SPD-Mitgl. aus allen Verbindlichkeiten. Das Recht, die SPD im Sowjetsektor auf Grund des Viermächtestatus (Besatzungspolitik) wieder zu gründen, blieb vorbehalten.


 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Achte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1963: S. 444–445


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.