Straßen (1963)
Siehe auch:
Das klassifizierte St.-Netz ist 46.000 km lang (BRD = 130.000 km). Davon sind rd. 12.300 km Staats-St. des Fernverkehrs und rd. 33.700 km St. I. u. II. Ordnung. Das St.-Netz war bei Kriegsende in einem außerordentlich schlechten Zustand. Seit Kriegsende sind praktisch nur solche St. notdürftig repariert worden, die den zunehmenden Kraftverkehr aufzunehmen hatten. Die staatlichen St.-Bau- und Unterhaltungsbetriebe waren bisher, wie auch offiziell zugegeben wird, stets nur „im Feuerwehreinsatz“ tätig, d. h. wenn Verkehrsstockungen unmittelbar drohten oder bereits eingetreten waren. Ursache sind der Mangel an Baumaschinen, an St.-Baumaterial und an Arbeitskräften. — Durch die im Siebenjahrplan vorgesehene Verstärkung des Güterkraftverkehrs ist die beschleunigte Instandsetzung der St. nunmehr unaufschiebbar geworden. Bis 1956 sollen 2.700 km Staats-St. und 5.700 km Bezirks-St. (also St. I. und II. Ordnung) eine verstärkte St.-Decke erhalten, wobei auch die Fahrbahn verbreitert werden soll. 700 km neue St., u. a. zum Anschluß der neuen Industriegebiete östlich der Elbe, sollen ebenfalls bis 1965 fertiggestellt werden. Schließlich ist auch die Wiederherstellung zerstörter Brücken im Zuge der Staats-St. geplant. 1966 soll mit dem Bau einer 225 km langen Autobahn begonnen werden, die den neuen Seehafen Rostock mit Berlin verbinden soll. Die SBZ-Behörden erheben für die Benutzung der Autobahn Helmstedt–Berlin von Autofahrern aus der BRD eine Benutzungsgebühr. Von 1951 bis 1961 hat die SBZ-Verwaltung dafür fast 300 Mill. DM West kassiert.
Fundstelle: SBZ von A bis Z. Achte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1963: S. 467