DDR von A-Z, Band 1965

Alkoholismus (1965)

 

 

Siehe auch:


 

A. gilt als eine der Hauptursachen der Kriminalität. Nach sowjetzonalen Angaben ist seit 1962 der Anteil der unter Alkoholeinfluß begangenen Straftaten ständig gestiegen. Er beträgt 1961 in einzelnen Kreisen mehr als 50 v. H., bis zu 60 v. H. der Täter waren unter 25 Jahre alt. Besonders scharf wird der Alkoholgenuß während der Arbeitszeit kritisiert, da er die Arbeitsproduktivität störe und häufig Gesetzesverletzungen zur Folge habe. Der Kampf gegen den Alkohol sei daher Aufgabe aller gesellschaftlichen Kräfte. Als Maßnahmen gegen Alkoholmißbrauch werden verstärkte Aufklärungsarbeit, höhere Preise für alkoholische Getränke und Verbot der Werbung für hochprozentigen Alkohol gefordert. Nach einer VO vom 22. 9. 1962 (GBl. II, S. 684) gehören die Kosten für ärztliche Behandlung und Beförderung bei Alkoholmißbrauch nicht zu den Leistungen der Sozialversicherung und sind daher vom Betroffenen selbst zu tragen.


 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Neunte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1965: S. 20


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.