DDR von A-Z, Band 1965

Aspirantur, Wissenschaftliche (1965)

 

 

Siehe auch:


 

Ältere Bezeichnung für Institution der organisierten Förderung des „wissenschaftlichen Nachwuchses“ für Hochschulen und Forschungsinstitute. Schon 1947 eingeführt, erhielt die WA. erst 1951 einen festen institutionellen Rahmen. Zunächst bestrebt, eine Aspirantur neben der Assistentur zu entwickeln, hat jedoch die SED die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses Schritt für Schritt auch auf Assistenten und Oberassistenten ausgedehnt. Sie stehen heute im Mittelpunkt der Förderung des „wissenschaftlichen Nachwuchses“. Die auf Grund einer eingehenden Überprüfung zur WA. oder heute zur Promotion und dann (nach einer zweiten Siebung) zur Habilitation zugelassenen Absolventen der Hochschulen arbeiten nach individuellen Plänen unter Leitung bestellter Wissenschaftler und werden — soweit sie an Universitäten und Hochschulen tätig sind — von dem jeweiligen Prorektor für den „wissenschaftlichen Nachwuchs“ (früher für die WA.) kontrolliert. Neben seinem Spezialgebiet hat der Doktorand den Marxismus-Leninismus nach schon angekündigten Rahmenausbildungsprogrammen zu studieren. Zur Ausbildung der Nachwuchswissenschaftler gehört ihre Beteiligung an den Lehr- und Forschungsaufgaben der [S. 39]Institute, denen sie zugeteilt sind. 1961 gab es an 44 Hochschulen 6.788 Assistenten bei 4.275 Lehrkräften. (Akademische Grade)

 

Literaturangaben

  • Baumgart, Fritz: Das Hochschulsystem der sowjetischen Besatzungszone. (BMG) 1953. 31 S.

 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Neunte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1965: S. 38–39


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.