DDR von A-Z, Band 1965

Klerikaler Militarismus, Klerikaler Faschismus (1965)

 

 

Siehe auch:

  • Klerikaler Militarismus: 1960
  • Klerikaler Militarismus, Klerikaler Faschismus: 1962 1963 1966

 

Im Pj. die Sonderform des staatsmonopolistischen Kapitalismus, die in der Bundesrepublik herrschen soll. Diese spezielle Kennzeichnung soll ausdrücken, daß die derzeitige Bundesregierung in Verbindung mit vorwiegend katholischen Parteien und Staaten Westeuropas und stark auf neuthomistische Ideen gestützt, einen „beschränkten Krieg“ zur Rückeroberung der deutschen Ostgebiete und der SBZ und als Wall gegen die „atheistischen“ Staaten Osteuropas die wirtschaftlich-politische Vormachtstellung in Westeuropa anstrebe, womit sie, angeblich gestützt auf zahlreiche bereits unter Hitler führend tätige Personen aus den Bereichen von Verwaltung, Militär, Polizei, Justiz und Wirtschaft, die Zielsetzung des Nationalsozialismus wieder aufnehme. — Es muß offen bleiben, wie weit die SED-Führung von einer solchen Deutung der Herrschaftswirklichkeit in der BRD ernsthaft überzeugt ist bzw. wie weit nur ein taktisches Manöver vorliegt, mit dem insbesondere auf die westdeutsche Arbeiterschaft, ihre Organisationen und die — vor allem protestantischen und osteuropäischen — ehemaligen Alliierten des 2. Weltkriegs eingewirkt werden soll. (Ultras, Revanchepolitik)


 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Neunte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1965: S. 221


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.